Wir können mehr tun als wir denken!

Liebe Lesende,

nach Russlands Einmarsch in der Ukraine stehen wir kaum 2000 Kilometer entfernt und fühlen uns nicht selten wie Spielbälle äußerer Kräfte. Man kann Spenden und Solidarität zeigen, aber viel mehr scheint dem Einzelnen kaum möglich. Man sieht dem Treiben zu und liest das Weltgeschehen an den Tankstellen ab, wo schon jetzt über 2,20 Euro für einen Liter Diesel verlangt werden, der Höchstpreis für Super lag am Dienstag in Stuttgart bei 2,18 Euro. Ernüchterung!

Putin setzt auf Konfrontation und dabei auf Energie als Waffe, weil es die Menschen empfindlich trifft, wenn Öl und Gas aus Russland fehlen und der Rohstoff zur Mangelware wird. Dann kann Mobilität teuer werden und das Heizen zum Luxus. Da ist man ohnmächtig, oder? Na ja, ganz so hilflos sind wir Verbraucher nicht! Es kostet uns vielleicht Geld, aber wir können es sinnvoll einsetzen. Denn warum sollen eigentlich nur die tapferen Menschen in der Ukraine ihren Kopf hinhalten für die Freiheit, die auch auch unsere ist? Auch wir können durchaus im Kleinen in Summe etwas Großes bewirken.

Wer den eigenen Heizkessel um drei Grad herunterregelt, muss nicht bitter frieren, sich aber ein wenig einschränken. Wer das Rad nimmt, um auf den Markt zu fahren statt wie bisher das Auto, spart nicht nur persönlich Energie, sondern zeigt auch dem Machthaber in Moskau auf seine Weise zumindest ein bisschen die gelbe Karte, weil er dessen Öl im Tank lässt. Womöglich kann dieser bittere Krieg zu einem Brandsatz für Veränderung werden. Jetzt doch die Solaranlage aufs Dach und das Elektroauto vors Haus? Es wäre klug, gerade in diesen Tagen der Zeitenwende mehr zu tun und nicht im persönlichen Klimaschutz nachzulassen. Alles, was wir jetzt vielleicht auch durchaus schmerzhaft ändern, weil es Bares kostet, könnte auf Sicht dazu führen, dass wir unabhängiger werden von fehlgeleiteten Potentaten, die Krieg führen gegen die Menschen und dazu ihre Macht einsetzen, eine Macht, die es kälter werden lässt in den Wohnstuben.

„Erneuerbare Energien leisten nicht nur einen Beitrag zur Energiesicherheit und -versorgung. Erneuerbare Energien lösen uns von Abhängigkeiten. Erneuerbare Energien sind deshalb Freiheitsenergien“, hat Christian Lindner neulich erklärt. Klug gesprochen, Herr Finanzminister! „Die Welt besteht aus denen, die etwas tun, denen, die zusehen, wie etwas geschieht und denen, die fragen, was geschehen ist“, hat der amerikanische Manager und Wirtschaftsethiker Norman Augustine einmal gesagt. Schauen wir nicht nur zu. Wir sind handlungsfähig. Mehr als wir denken!

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