Von Bienen und Luftpumpen

Heute soll es an dieser Stelle um ein Gerät gehen, das vielfach verwendet wird zum Abpumpen von Luft oder zum Befüllen eines Behälters oder eines Schlauchs mit eben dieser Luft, wobei sich die Druckverhältnisse im besten Fall verändern. Wie sind wir jetzt gleich ins Plaudern gekommen? Ach ja: Luftpumpen!

Es gibt vielerlei Modelle in diesem unseren Lande und manche dieser Luftpumpen sehen gar nicht aus wie Luftpumpen, sondern beispielsweise, sagen wir, wie Jan Böhmermann. Der Mann nennt sich Satiriker und zieht im ZDF Menschen durch den Kakao. Er verbreitet dabei nicht selten reichlich Luft, aber das ist eine andere Geschichte. Beim Verpumpen dieser Luft ist er satirisch betrachtet nicht kleinlich und scheut sich auch nicht, regelmäßig Zeitgenossen den Wind direkt ins Gesicht zu blasen. Doch wehe, jemand erdreistet sich, selbst ein wenig zu wedeln, geschweige denn, sich satirisch zu wehren. Dann wird Herr Böhmermann sauer und schickt seinen Anwalt. Solche Leute beschäftigt das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Respekt.

Einer, der sich auf seine Weise gegen Jan Böhmermann gewehrt hat, ist der Imker Rico Heinzig, der unfreiwillig in der Sendung „ZDF Magazin Royale“ vorgekommen war. In dem Beitrag war es um Kritik an Firmen gegangen, die so genanntes „Beewashing“ als eine Form des Greenwashings betreiben. Der Imker hatte als satirische Reaktion auf die Sendung am 3. November 2023 eine Honig-Edition auf den Markt gebracht, für die er mit einem Plakat warb, auf dem Böhmermann zu sehen und als führender Bienen- und Käferexperte tituliert worden war, was diesem gar nicht gefiel.

Nachdem Imker Heinzig eine folgende Unterlassungserklärung nicht unterschrieben hatte, klagte Böhmermann. Einen Vergleich bei einem Gütetermin vor Gericht lehnten beide Seiten ab. Nach Auffassung des Landgerichts Dresden hatte der Imker durch seine Aktion durchaus „ein geeignetes Mittel“ gefunden, sich für eine begrenzte Zeit auf satirische Weise mit dem Bericht in Böhmermanns Sendung auseinanderzusetzen. Dieser habe ihn dort „ungefragt vor einem Millionenpublikum spöttisch ins Licht der Unlauterbarkeit gestellt“, so befand das Gericht, das augenscheinlich die klebrige Masse, mit der Böhmermann sein Publikum überzieht, entsprechend bewertete.

Der satirische Ansatz von Heinzigs Reaktion sei für die Öffentlichkeit auch aufgrund des bekannten Konzepts von Böhmermanns Sendung klar erkennbar und Böhmermann deutschlandweit als deren Moderator bekannt, also auch dafür, dass er bewusst überspitzt Dinge darstelle, befand das Gericht in Dresden. Und so stand der Moderator am Ende nach seiner juristischen Luftnummer ziemlich blöd da. Imker verstehen gemeinhin auf auf stechende Argumente.
So isch no auch wieder!