Man ist, was man isst

Er hieß Manuel und er wurde nur 48. Manuel bleibt in Erinnerung, weil er besonders viel und ungesund gegessen hat. Nachdem der Mexikaner 2007 vom Guinness-Buch der Rekorde mit 592 Kilogramm als dickster Mann der Welt geführt worden war, begann er eine Diät und schaffte es auf unter 400 Kilogramm. Der Gewichtsverlust führte allerdings zu schweren gesundheitlichen Problemen, in deren Folge der Mann leider verstarb. Wie sind wir jetzt ins Plaudern gekommen? Ach ja: wie sich die Ernährung auf unsere Gesundheit auswirkt!

Bekannt ist, dass hochenergetische Lebensmittel, also viele Hamburger mit Pommes und dazu Cola, nicht eben gut für das Herz-Kreislauf-System sind. Weniger bekannt ist, dass auch das Denken darunter leidet, wenn man sich nicht gut ernährt. Bei Versuchen mit Ratten haben Wissenschaftler festgestellt, dass sehr energiereiche Nahrung dazu führt, dass das räumliche Gedächtnis der Ratten deutlich schlechter wird. Der Versuch sah so aus, dass man eine normale Ratte in einen Käfig mit zwei Tassen setzte. Die Ratte inspiziert die Tassen und stellte fest, wo die Tassen standen. Danach nahmen die Wissenschaftler die normal genährte Ratte aus dem Versuchslabor und versetzten die Tassen. Eine Tasse blieb an ihrer alten Stelle, die andere Tasse wurde verschoben. Die normal ernährte Ratte widmete sich daraufhin, nachdem sie wieder ins Labor gebracht wurde, neugierig der verschobenen Tasse, denn diese kannte sie an dieser Stelle so nicht, während sie sich den Standort der anderen Tasse ja schon eingeprägt hatte. Den gleichen Versuch machte man mit Ratten, die reichlich Fast-Food gegessen hatten. Sie verwendeten im zweiten Versuchsstadium fast gleich viel Zeit auf beide Tassen, denn ihr Gedächtnis war nicht so leistungsfähig wie das Gedächtnis der normal ernährten Ratten. Man geht davon aus, dass ernährungsbedingte Entzündungsreaktion zur Einschränkung des räumliche Denkens führten. Dies sollte auch uns Menschen buchstäblich zu denken geben!

Wissenschaftliche Versuche offenbarten, dass sich der Mittagstisch auch bei Menschen unmittelbar auf das Verhalten und die Stimmung auswirken kann. So wurden Häftlinge mit Vitaminen und insbesondere mit Omega drei zusätzlich ernährt, während eine zweite Gruppe eine kalorienreiche, aber nährstoffarme Kost bekam. Unter denen, die eine ergänzte und damit bessere Nahrung hatten, sanken die Auffälligkeiten und die nötigen Sanktionen der Vollzugsbeamten um etwa ein Drittel. Daraus lassen sich weltpolitisch durchaus Schlüsse ziehen. Vielleicht sollte man Herrn Putin oder anderen Aggressoren künftig einen ausgewogeneren Speiseplan zuteil werden lassen. Womöglich wäre diese Welt in friedlicherer Ort.