Alle 18 Minuten nehmen wir heute durchschnittlich das Smartphone zur Hand, die meisten wahrscheinlich noch öfter. Wir verlieren einen Teil von uns in diesem Gerät. Das Ziel derer, die hübsche Plattformen im Internet betreiben, ist damit erreicht, denn in unseren Köpfen hat sich das süchtig machende Mantra ausgebreitet, dass es immer noch mehr geben könnte, das interessant ist, wenn wir nur immer tiefer graben. Und so sind wir nie fertig und machen immer weiter.
In der Psychologie spricht man von der Hedonistische Tretmühle. Man tritt und tritt und tritt wie im Hamsterrad und holt sich dabei immer wieder positive Gefühle. Aber man kommt letztlich überhaupt nicht weiter. Und genau das passiert auch beim Smartphone. Das ist wie beim Zucker. Schnell isst man ein Sahnebonbon und hat einen kurzfristigen Kick, aber es hält eben nicht an. Trotzdem giert man nach mehr Sahnebonbons.
Wie sind wir jetzt gleich ins Plaudern gekommen? Ach ja: die Macht der Gewohnheit. Jeder von uns kennt sie. Manche sind liebenswert und andere sind lästig. Gewohnheiten, die wir los haben wollen, müssen wir langsam die Treppe herunter tragen. Das hat Mark Twain einmal gesagt. Wir können sie also nicht einfach aus dem Fenster werfen. Es braucht eine Entwöhnung. Vor kurzem habe ich in einer TV-Sendung einen Film über eine Kröte gesehen, die gebannt vor einem Smartphone saß. Dort lief in der Endlosschleife ein Film mit einer Fliege, die immer wieder wegflog und dann auf den Bildschirm zurückkehrte. Jedes Mal, wenn die Fliege im Film auftauchte, sprang die Kröte mit voller Wucht gegen die Scheibe des Smartphones, um sich danach wieder vor das Gerät zu setzen, und auf den nächsten Auftritt der Fliege zu warten. Als man der Kröte das Handy wegnahm, drehte sie regelrecht durch und biss die Hand, die das Smartphone wegnehmen wollte. Klingt lustig. Oder auch nicht? Neulich habe ich von einer Kröte geträumt. Sie hatte ein Gesicht. Es war meins.